Von Marco Maier
Der Abschuss von Flug MH17 war mit ein Grund für Sanktionsverschärfungen gegen Russland. Doch obwohl inzwischen bestätigt wurde, dass der Beschuss von ukrainischer Seite aus erfolgte, gibt es keine Konsequenzen. Und: Scheinbar interessiert es niemanden.
In einer geschlossenen Anhörung bezüglich des Abschusses von Flug MH17 der Malaysia Airlines über der Ukraine, bei dem alle 298 Insassen ums Leben kamen, wurden offenbar Beweise vorgelegt, die einen Abschuss der Maschine von jenem Territorium aus aufzeigen, welches zu diesem Zeitpunkt von ukrainischen Regierungstruppen kontrolliert wurde. Dies teilte der niederländische Parlamentsabgeordnete Pieter Omtzigt (CDA) mit.
Interessanterweise fand die Anhörung bereits vor zwei Monaten, am 22. Januar, statt. Dabei erklärte der Leiter der Sonderkommission, welche für die Untersuchung des Vorfalls gegründet wurde, Harm Brouwer, den Abgeordneten die abschließenden Erkenntnisse des Teams mit. Demnach wurde die Maschine von einer „BUK“-Boden-Luft-Rakete getroffen. Allerdings, so Brower, hätten zu diesem Zeitpunkt lediglich die ukrainischen Regierungstruppen funktionierende BUK-Systeme im Donbass besessen.
Interessanterweise wurden nur einzelne Seiten des Abschlussberichtes veröffentlicht, wie der ukrainische Politologe Wladimir Kornilow in einer Untersuchung feststellte. Viele Seiten wurden entweder gelöscht oder nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hauptgrund dafür dürfte wohl sein, dass einige der Informationen die Argumentation der westlichen Agitatoren gegen Russland durcheinanderbringen würde.
Zudem müsste der Westen angesichts dieser Feststellungen damit beginnen, einige der Sanktionen gegen Russland wieder zurückzunehmen und stattdessen welche gegen die Ukraine verhängen. Doch anstatt dies zu tun, wird das Regime in Kiew weiterhin unterstützt, während Russland immer noch als Feind behandelt wird. Es wird damit auch deutlich, dass es sich hierbei um eine rein politische Angelegenheit handelt, die auf Kosten der Wahrheit – welche auch die Angehörigen der Todesopfer zu erfahren haben – gegen Russland eingesetzt wird.