Von Thomas Roth
Nach dem brutalen Artilleriebeschuss auf einen Kontrollpunkt zwischen den Rebellengebieten und dem von Kiew kontrollierten Territorium, kündigte DVR-Chef scharfe Gegenmaßnahmen an.

Sachartschenko am Kontrollpunkt. Bild: cont.ws
Am 27. April, gegen 03:00 Uhr nachts, haben ukrainische Militärangehörige das Feuer auf den Kontrollpunkt Jelenowka eröffnet, der sich in der gleichnamigen Ortschaft befindet. Durch diesen Beschuss wurden fünf Bürger, die in der Reihe auf die Kontrolle warteten und dazu in ihren Wagen übernachteten, getötet. Unter den Toten war eine schwangere Frau. Weitere 8 Zivilisten haben Verwundungen unterschiedlicher Schweregrade bekommen, sie befinden sich jetzt in Krankenhäusern.
An den Ereignisort kamen der Chef der Donezker Volksrepublik (DVR), Alexander Sachartschenko, die Vertreter der OSZE und die Korrespondenten der föderalen Nachrichtenagentur. Sachartschenko:
„Es war eine Provokation. Ich denke, sie wurde speziell veranstaltet, damit wir den Artilleriebeschuss beginnen und man uns dann einen Verstoß gegen die Minsker Vereinbarungen vorwerfen kann. Aber ich werde aufrichtig sein – diese Artilleriebatterie, die uns beschossen hat, wird bestraft werden. Das ist absolut sicher. Übermitteln Sie den Ukrainern, dass von dieser Batterie niemand am Leben bleibt. Lassen Sie Poroschenko Särge vorbereiten, dass ist zu hundert Prozent sicher. Wir werden diese Scheißkerle in Stücke schneiden,“
warnte das Oberhaupt der selbsternannten Volksrepublik.

Nach dem Artilleriebeschuss verbranntes Auto. Bild: cont.ws
Auf der Trasse liegen die Skelette der verbrannten Wagens und auch die zerstörten Wagen mit den Leichen innen drin. Die ganze Trasse ist von kleinen Scherben, Splittern und den Fragmenten der Körper übersät. Es gibt auch Treffer in den umliegenden Häusern. An Ort und Stelle arbeiten die Vertreter der OSZE.

Absicherungsmaßnahmen am Tatort. Bild: cont.ws
Die Ortsbewohner berichten, dass der Beschuss um 2:40 Uhr in der Nacht seitens der Ukraine angefangen wurde. „Vier Mal hörten wir die Einschläge. Offenbar zielten sie speziell auf die Trasse“, vermuteten die Ortsbewohner. Der Beschuss kam aus einem der Nachbarorte, der von der Ukraine kontrolliert wird.
„Wir sind zehn Minuten vor drei aus den Häusern gerannt. Auf dem Weg brannten die Wagen…“
erinnerten sie sich an die Ereignisse dieser furchtbaren Nacht.
Als Sachartschenko über die Ausrüstung der Polizeimission der OSZE sprach, sagte er, dass er, wenn er auf einen beliebigen bewaffneten Mitarbeiter der Mission trifft, er diesen wie einen Gegner wahrnehmen und sofort feuern wird.
„Sie wollen mit Pistolen ausgerüstet sein, später wollen sie mit Maschinenpistolen ausgerüstet sein, noch später wollen sie mit ihrer Panzertechnik ausgerüstet sein und die jugoslawische Variante machen. Aber das wird nicht geschehen.
Ich werde jeden OSZE-Mitarbeiter, den ich mit einer Pistole sehe, wie einen Gegner wahrnehmen und ich werde unverzüglich schießen. Bei ihnen ist das Missionsmandat das Monitoring. Das Monitoring der Situation, dann einen wahren Bericht über diese Situation bis zur europäischen Gesellschaft zu erstatten und überhaupt weltweit.
Wenn sie das verletzen sind sie ein ganz anderes Missionsformat, dann sind wir damit nicht einverstanden, so etwas wurde in Minsk nicht vereinbart. Deshalb sollten alles OSZE-Mitarbeiter unbewaffnet sein.
Denken Sie doch selbst nach, warum sollen Menschen mit Pistolen ausgerüstet sein, die zwischen zwei kriegführenden Seiten arbeiten, die mit großkalibrigen Maschinengewehren bewaffnet sind?
Oder um sich selbst zu erschießen? Also, wenn sie sich erschießen wollen, werden wir ihnen Pistolen ausgeben, lass sie sich selbst erledigen. Wir sind nicht dagegen,“ so der Chef der DVR.