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Channel: Ukraine – Der BRD-Schwindel
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Im Vorgefühl eines großen Krieges

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Von Thomas Roth

Russland will den Krieg nicht, doch der Krieg will Russland. Das ist der Eindruck, der nach einer Lagebeurteilung übrig bleibt. Da nützt die ganze hervorragende Diplomatie Moskaus nichts.

Krieg-und-Frieden2-620x330Ja, lieber Leser, ich bin von den Vorgängen der letzten Zeit außerordentlich beeindruckt, von den Leistungen der russischen Führung, ihrer Diplomaten (ob mit oder ohne Waffen), von der Leistung des Verteidigungsministers und seines Kollegiums, von der Flexibilität der Wirtschaft, dem Stehvermögen der Bevölkerung und vielen überragenden Einzelergebnissen (von der Arktis bis Syrien).

Aber um „hurra“ zu schreien und die Mütze in den Himmel zu werfen ist nicht die Zeit. Wenn ich die Schlussfolgerungen aus allem ziehe, was in den zig russischen Blogs und Internetzeitungen zu lesen ist und alles als Signale verstehe, dann schärfen sich meine Sinne noch mehr.

Diese Schlussfolgerungen rufen nicht nur Freude herbei. Es mag sein, dass bis jetzt irgendjemand noch nicht alles verstanden hat, oder jemanden hat sich durch die scheinbare Normalisierung der Beziehungen zu den USA täuschen lassen oder jemand drückt auch nur ganz bewusst die Augen und Ohren bei den gramvollen Realitäten zu, aber…

Die Wirklichkeit ist streng: die Wahrscheinlichkeit eines heißen Krieges in Syrien (in Teilen Syriens) zwischen Russland und der Türkei und den übrigen Gegnern bei der Möglichkeit einer weiteren Eskalation des Konfliktes bis hin zum maximal möglichen Niveau – ist außerordentlich hoch.

Bewerten wir die Ereignisse und die Signale:

1. Russland hat den Himmel über Syrien mittels S-400 und „Buk“ geschlossen. Die Buk sind alte syrische und die Russen haben sie, wie Putin gesagt hat, auf die Schnelle modernisiert. Also, ja, sie haben sie modernisiert…

2. Wir warten auf türkische Kampfjets, die das Territorium Syriens überfliegen, um sie höchst offiziell abzuschießen. So wie Putin dazu bei der gestrigen Konferenz gesagt hat: „… Also, sollen sie es doch probieren!“

3. In Syrien haben die Russen eine mächtige Gruppierung der Luftstreitkräfte geschaffen.

4. Vor einer Woche hat Putin gesagt: „Ich befehle: ohne zu zögern, alle potentiell für unsere Militärs gefährlichen Luftobjekte in Syrien“ zu zerstören.

5. Die Russen haben mittlerweile in Syrien große Mengen von Panzern T-90, von Selbstfahrlafetten MstA (dort wurden auch schon die neuesten SFL „Koalitzija“ abgelichtet), Mehrfachraketenwerfer TOS-1 „Buratino“ und noch die Sicherstellungstechnik, sowie einen Berg von Munition und Ausrüstung herangeschleppt. Sie denken doch wohl nicht, dass die Syrer diese Technik verwalten werden. Das bedeutet? Das bedeutet, dass die russische Landoperation nicht einfach nur wahrscheinlich ist, nein, sie ist eingeplant und sie wird in der allernächsten Zeit anfangen. Darauf weist auch hin, dass die Iraner ihre Truppen bis auf 800 Mann abgezogen haben.

6. Die Türkei hat eine mächtige und technisch ganz gut ausgestattete Armee, Flotte und Luftwaffe. Ich erinnere mich, dass die Türken Mitglieder der NATO sind.

7. Es wurde eine „arabische Koalition gegen Daesh“ geschaffen. In Wirklichkeit ist diese Koalition gegen Russland geschaffen worden.

8. Warum brauchen die Russen eine Basis in Syrien? Wen wollen sie mit „Kalibr „und „Х-101“ erreichen!“. Was denken Sie, für wen hat WWP diese Fragen gestellt? Hauptsächlich, natürlich, für die Saudis aber auch für die Türken.

9. Die NATO-Koalition hat in der Region eine mächtige Gruppierung der Luftwaffe geschaffen. Die Partner und Freunde haben sie herangeholt. Und wenn sie denken, es sind jetzt genügend anwesend und sie wissen nicht mehr wohin mit ihnen, dann wenn sie anfangen zu stänkern. Für wen tun sie das? Diese Frage ist rhetorisch.

10. Im russischen Hinterland befinden sich die im Sterben liegenden Überreste der Ukraine, die, ungeachtet ihres Zerfalls fähig sind, den Russen im passenden Moment in den Rücken zu schlagen, und das wird wahrscheinlich dann sein, wenn sie in Syrien anfangen zu stänkern.

Die Liste könnte man beliebig fortsetzen.

Was übrigens charakteristisch ist – je länger so eine gespannte Situation unverändert bleibt (oder von neuen Faktoren weiter verstärkt wird), desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das alles auf nicht vorhersehbare aber allerschlimmsten Variante explodieren wird. Und es ist einfache Logik: jeder Faktor aus der Liste an sich ist destabilisierend. Das ganze System ist dann solange vorerst labil-stabil, wie die unterschiedlich wirkenden Faktoren ihr zerstörerisches Potential gegenseitig kompensieren.

Aber es kommen neue Faktoren dazu, sie werden ergänzt. Sie werden in die Liste nachgetragen und verändern mit der Zeit alles. Sie verstehen? Das Gleichgewicht kann nicht unendlich dauern – es wird unbedingt verletzt werden. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass sobald dieses komplizierte System von Hemmungen und Gegengewichten aus dem Gleichgewicht gerät, wird der Krieg anfangen – und zwar unmittelbar danach.

Ja natürlich, Sie können rumheulen, jammern und Zähnefletschen so viel sie wollen, davon dass „kein Krieg sein wird“ oder „wir wollen keinen Krieg“ und von ähnlichen, solchen Wünschen, aber… Niemanden interessiert, dass die Russen keinen Krieg wollen. Es ist viel wichtiger, dass der Krieg die Russen will und nach ihrem Einverständnis fragt sowieso keiner. Niemals.

Sie denken, die Russen sind deshalb erschrocken? Keine Spur! Russland mag es nicht, aber es versteht zu kämpfen. Und wenn man dort begriffen hat, dass es unausweichlich ist, dann erschrickt man auch nicht. Ich will es Ihnen noch einmal in einfachen Gedanken näherbringen – öffnen Sie die Augen, machen Sie die Ohren ganz weit auf und streifen sie alle Emotionen ab. Denken Sie kalt und ohne hysterischen Anfall. Und dann bemühen Sie sich, sich vorzubereiten – und selbst wenn es nur minimal ist. Tun Sie was Ihnen möglich ist.

Also, reißen Sie sich vom Sofa hoch und unternehmen Sie die notwendigen Schritte, die die Chancen Ihrer Familie auf das Überleben tatsächlich vergrößern werden. Es gibt reichlich Möglichkeiten, etwas über diese Themen zu erfahren. Im Allgemeinen hoffe ich, dass dieses Wissen Ihnen nicht nützlich sein wird, aber, wie heißt es so schön? Hoffe auf das Beste und bereite Dich auf das Schlimmste vor…


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